The garden at Frasers

Wie der Fokus auf Nachhaltigkeit das Gästeerlebnis verbessern kann

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Wenn man es richtig macht, kann ein Fokus auf Nachhaltigkeit zu einem noch besseren Gästeerlebnis führen, berichtet die Gewinnerin einer der Traveller Review Awards, Lisa Fraser, Inhaberin von Frasers

Das Gästeerlebnis ist das A und O

Das Wichtigste bei der Arbeit im Gastgewerbe sind die Erfahrungen, die ein Gast macht. 

Das gilt für alle und ganz besonders auch für uns, als unabhängige Unterkunft im ländlichen Kent. Wir haben kein spezielles Marketingteam und sind so weit von den meisten Dingen entfernt, dass es nur wenige Menschen im Vorbeifahren zu uns führt, daher gehören Bewertungen und mündliche Empfehlungen zu den wichtigsten Instrumenten, wie die Menschen von uns erfahren.

Nicht nur geben wir für unsere Gäste immer unser absolut Bestes, wir sind auch der Meinung, dass eine starke Ausrichtung auf Nachhaltigkeit einen äußerst positiven Einfluss auf das Gästeerlebnis haben kann.

Lange Zeit schien eine Betonung dieser beiden Faktoren schon etwas widersprüchlich. In der Vergangenheit wurde Nachhaltigkeit im Gastgewerbe mit Sparsamkeit und weniger Aufwand gleichgesetzt – nicht so oft die Zimmer reinigen, Handtücher wiederverwenden und dergleichen. Die Branche befindet sich jedoch in einer spannenden Zeit und wir erkennen, dass dies so nicht der Fall sein muss. Überall beginnen die Menschen – auch die Gäste – zu erkennen, wie Nachhaltigkeit Teil von allem sein kann und sein sollte.

Wie Nachhaltigkeit für uns aussieht

Nachhaltigkeit betrifft alles, was wir tun. 

Es betrifft die Energie, die wir verbrauchen. Mehr als die Hälfte (55%) unserer Energie stammt aus erneuerbaren Quellen und wir haben das Ziel erreicht, CO2-neutral zu sein, indem wir den Rest ausgleichen.

Das fängt schon beim Thema Transport an: Unsere Mitarbeiter organisieren Fahrgemeinschaften und holen die Gäste vom örtlichen Bahnhof ab und unterstützen sie so, nachhaltig zu reisen.

Es zeigt sich auch in den Lebensmitteln, die wir anbieten: Wir beziehen so viel wie möglich aus der Region und arbeiten unter anderem mit einem örtlichen Milchbetrieb zusammen, der unsere Milch, Crème fraîche und andere Produkte liefert. Außerdem legen wir großen Wert auf die Kooperation „Vom Feld auf den Tisch“, so dass wir unsere Lebensmittelabfälle auf unter 5% reduzieren können und unseren Gästen dennoch die Qualität und Auswahl bieten, die sie immer wieder gerne zurückkommen lassen. Tatsächlich bekommen wir oft begeisterte Kritiken alleine für das Essen und es ist nicht ungewöhnlich, dass Gäste, die bei uns übernachtet haben, an einem Sonntag nur für ein Mittagessen wieder vorbeischauen!

Es geht natürlich auch darum, wie wir die örtliche Gemeinschaft unterstützen. Wir haben ausgerechnet, dass wir insgesamt 62 ländliche Unternehmen unterstützen, von der direkten Zusammenarbeit mit zum Beispiel Klempnern und Gärtnern bis hin zu zusätzlichen Dienstleistungen, die den Gästen gefallen könnten. So können wir zum Beispiel für einen Gast eine Weinprobe bei einem lokalen Anbieter organisieren, ohne eine Verwaltungsgebühr zu verlangen, einfach nur, um das Erlebnis des Gastes zu verbessern, gleichzeitig jedoch unterstützen wir damit ein Unternehmen aus der Region.

Nachhaltigkeit ist für die Gäste wichtiger denn je

Ich habe 1986 ein Studium der Umweltwissenschaften abgeschlossen; Nachhaltigkeit ist also ein Bereich, der mich schon seit langem fasziniert. Ich habe auch festgestellt, dass dies immer häufiger als Grund genannt wird, warum sich Menschen für unsere Unterkunft entscheiden und auch im Feedback wird es immer öfter erwähnt.

Die Teilnahme am Programm „Nachhaltiger reisen“ von Booking.com hat es Interessierten leichter gemacht, uns zu finden, aber selbst Menschen, die uns nicht wegen unserer nachhaltigen Ausrichtung und Einrichtungen wählen, sind überzeugt, sobald sie es selbst erst einmal gesehen haben.

Die Pandemie war da wohl eine Art Wendepunkt. Den Menschen wurde der Wert der Regionalität wieder bewusster und viele haben sich darüber Gedanken gemacht, welche Auswirkungen ihr Handeln global hat. So sehr sie auch reisen und Dinge erleben wollen, führt es bei manchen gelegentlich doch zu einem leicht schlechten Gewissen ob der möglichen Auswirkungen. Indem wir uns um mehr Nachhaltigkeit bemühen, bieten wir unseren Gästen die Möglichkeit, sich ein kleines Stück Luxus zu gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Auf Langlebigkeit von Produkten achten

So sehr es bei der Nachhaltigkeit auch um die Umwelt geht, es steckt doch so viel mehr dahinter. 

„Nachhaltig“ bedeutet, ökonomisch zu handeln. Es bedeutet, dass regionale Gemeinschaften unterstützt werden. Es bedeutet, mit der Zeit zu gehen, damit wir den Gästen weiterhin das bieten können, was sie wirklich wollen und gleichzeitig das zu schützen, was wirklich wichtig ist.

Wir sind ein landwirtschaftlicher Betrieb in vierter Generation und seit unseren Anfängen hat sich viel verändert – im Wesentlichen jedoch sind wir gleich geblieben. Diese Kontinuität, die wir bieten, ist meines Erachtens von großer Bedeutung. 

Vor ein paar Jahren zum Beispiel hatten wir ein sehr nettes Paar zu Gast. Den beiden gefiel es hier so gut, dass sie uns als Hochzeitslocation vorgeschlagen haben, als ihre Tochter heiratete. Die Tochter und ihr Verlobter haben uns dann besucht und anschließend einige Monate später hier geheiratet.

Erst kürzlich haben die Tochter und ihr Mann uns erneut besucht – diesmal mit ihren eigenen Kindern.

Und wer weiß, wenn wir etwas wirklich Nachhaltiges aufbauen können, bringt vielleicht irgendwann eines dieser Kinder auch seine Kinder mit.

 

Two people looking at a laptop
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Zusammenfassung
  • Nicht nur geben wir für unsere Gäste immer unser absolut Bestes, eine starke Betonung auf Nachhaltigkeit kann ebenso einen äußerst positiven Einfluss auf das Gästeerlebnis haben.
  • Die Umwelt spielt beim Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle, ist jedoch nur ein Teil des großen Ganzen
  • Nachhaltigkeit beinhaltet den Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens, die Kontinuität des Angebots und die Unterstützung der lokalen Gemeinschaft
  • Die Pandemie war ein Wendepunkt für Menschen, die über ihre Auswirkung auf die Welt nachdachten und sich nach nachhaltigeren Optionen umgeschaut haben
  • Richtig gemacht, kann ein Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit die mündlichen Empfehlungen noch steigern und die Gäste dazu bringen, immer wiederzukommen